Verwahrung von Edelmetallen
Vor- und Nachteile der Verwahrung zuhause
Bei der Verwahrung von Edelmetallen scheiden sich die Geister. Während einige ihre Edelmetalle unbedingt bei sich in der eigenen Wohnung haben möchten, sind andere bestrebt, diese so weit wie möglich weg in Sicherheit zu bringen. Betrachten wir heute die Möglichkeiten und ihre Vor- und Nachteile.
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Physische Edelmetalle sind ein sicheres, aber langfristiges Investment. Mit Gold, Silber, Platin und Palladium verbindet man Inflationsschutz mit attraktiven Ertragschancen aufgrund der Bedeutung insbesondere der Weißmetalle für die Industrie.
Aufgrund ihrer Wertdichte kommen auf Edelmetallfreunde jedoch Erfordernisse zu, was die Verwahrung betrifft. Bedenkt man, dass beispielsweise ein Kilogramm Gold mit einem derzeitigen Gegenwert von über 55.000 Euro nur eine Größe von 53,703 Kubikzentimetern besitzt, wird deutlich, wie schnell große Werte im Falle eines Einbruchs entwendet werden können. Deshalb gibt es einige Besonderheiten zu beachten, wenn man physische Edelmetalle besitzt.
Verwahrung von Edelmetallen in den eignen vier Wänden
Möchte man Edelmetalle bei sich zuhause verwahren und diese Werte auch in der Hausratversicherung mit absichern, gibt es klare Vorgaben seitens der Versicherungsgesellschaften. Da Edelmetalle ihren Wert sogar dann behalten, wenn sie beispielsweise während eines Feuers schmelzen, ist das naheliegendste Risiko der Diebstahl während eines Einbruchs. Wie würde das ablaufen?
Angenommen, Du kämst aus dem Urlaub zurück und stellst einen Einbruch fest. Schubladen stehen offen, Sachen sind auf dem Boden verteilt und es fehlen einige Dinge wie Wertsachen (Gold, Münzen, Schmuck usw.).
Nachdem Du die Polizei verständigt und eine Meldung an Deinen Versicherer vorgenommen hast, kommen von beiden Seiten die Fragen nach Art und Umfang der entwendeten Gegenstände. An dieser Stelle zeigt sich, dass ein Nachweis darüber geführt werden muss, welche Werte Du besitzt. Nur so kann im Versicherungsfall und bei Ermittlungen durch die Polizei angezeigt werden, welche Gegenstände/Wertsachen den Dieben zum Opfer fielen. Fehlt dieser Nachweis, könnte die Versicherungsleistung verweigert werden.
Nach einem Einbruch muss der Polizei also eine Liste mit den aufgeführten entwendeten Sachen übergeben werden. Hier sollte darauf geachtet werden, dass die Liste tatsächlich vollständig ist.
Die richtige Versicherung der Werte
Edelmetalle werden versicherungstechnisch unterschiedlich betrachtet. Münzen und Schmuck haben einen Handelswert, Barren einen Materialwert.
Damit ein Versicherer anstandslos bezahlt, muss bewiesen sein, dass Du die Stücke besessen hast und dass diese tatsächlich entwendet wurden. Daher sollten sämtliche Rechnungen für den Erwerb gut aufbewahrt werden. Es ist sogar hilfreich, Edelmetalle und Schmuck bereits bei Abschluss der Versicherung als Wertsachen anzuzeigen und mit der Rechnung nachzuweisen. Kommen Wertsachen hinzu, sollte einmal jährlich ein Update an die Versicherung gegeben werden.
Hat man Edelmetalle von privaten Anbietern gekauft, z.B. über Kleinanzeigen, sollten Fotos angefertigt werden. Für eine lückenlose Dokumentation ist wie folgt vorzugehen:
- Trennung der Werte in Kategorien (Gold, Silber, Platin, Palladium, Schmuck, Münzen, Barren usw.)
- Für jedes Stück mindestens einem Foto mit Vorder- und Rückseite (Jahrgang und Gewicht) anfertigen
- Kategorie-Fotos der einzelnen Gewichtseinheiten (1 Oz, 1/2 Oz, 1/4 Oz, 1 g, 10 g, 1 kg usw.)
- Fotos vom gesamten Bestand der Werte und eine aktuelle Tageszeitung
- Wertgutachten für besondere Stücke wie historische Münzen oder besonders seltene oder auch wertvolle Stücke.
- Meldung der Wertgegenstände an den Versicherer, damit die Werte Bestandteil der Versichertenakte werden. Im Bedarfsfall aktualisieren, wenn Werte dazu kommen.
- Da jeder Schadenfall immer einer Einzelfallüberprüfung unterliegt, ist eine gute und lückenlose Vorbereitung sehr wichtig.
- Dokumentation mit einer Person des Vertrauens als Zeuge durchführen.
Sollte es zur Entschädigung kommen, richtet sich die Versicherungsleistung nach dem Wert am Schadentag. Das ist in der Regel der Edelmetallpreis bzw. der Gutachtenwert. Liegen die Edelmetallpreise tiefer als am Tag des Erwerbs, muss man damit leider leben.
Der richtige Versicherer
Bei der Wahl der richtigen Versicherung sollte man sich Hilfe von einem Versicherungsmakler holen.
Es gibt viele Angebote auf dem Markt, bei denen nur 20 oder 25 Prozent der Hausratversicherungssumme (Versicherungswert des gesamten Hausrats) für Wertsachen als Höchstgrenze versichern. Die Grenze für Wertsachen liegt meist bei 20.000 Euro. Spätestens hier wird erkennbar, dass man bei einem größeren Edelmetallbestand Probleme mit der Versicherbarkeit bekommen kann.
Es gibt auf dem Markt aber auch Hausratversicherungen, die Wertsachen bis zu 100 Prozent der Versicherungssumme versichern, sogar außerhalb eines Wertschutzschrankes bis zu 50.000 Euro. Eine Anschaffung eines Wertschutzschranks oder Tresors sollte mit dem Versicherer abgestimmt werden, da diese in der Regel klare Anforderungen an Sicherheitsbehältnisse haben.
Die nächste Frage stellt sich zum Aufbewahrungsort der Dokumentation. Diese sollte selbstverständlich außerhalb der Zugriffsmöglichkeit für Langfinger aufbewahrt werden. Andernfalls würden Einbrecher oder Diebe eine Art Wunschliste vorfinden und genau wissen, was es zu holen gibt.
Risiken für Edelmetalle Im Falle eines Brandes
Kommt es zu einem Brand, stellt das in der Regel keine große Gefahr für Edelmetalle dar. Sollte es sehr heiß werden, könnte es zur Schmelze kommen. Dennoch bleibt der Materialwert erhalten. Hier ergibt sich eher die Gefahr des Wegfließens.
Flüssiges Metall könnte sich während eines Brandes den Weg nach unten suchen und in geschmolzener Form unter Schutt begraben werden. Der Zugang zum weggeflossenen Metall wäre vielleicht nicht gefahrlos möglich, da eine Brandruine einstürzen könnte.
In so einem Fall müsste man bei den Abräumarbeiten und Arbeitspausen Wache halten, denn beim Abtragen von Schutt und Ruinenteilen könnten die Edelmetalle von Personen gefunden werden, die diese nicht finden sollten. Nicht jeder Mensch ist so ehrlich, dass so ein Fund mitgeteilt würde.
Ein feuerfester Tresor oder Sicherheitsbehältnis könnte das Schmelzen vielleicht verzögern oder bei entsprechender Dichtheit das Wegfließen verhindern. Doch auch hier müsste das Sicherheitsbehältnis nach dem Brand geborgen und an den Besitzer übergeben werden.
Ein Feuer könnte auch die Dokumentation vernichten. Hier zeigt sich, dass eine vorherige Meldung an die Versicherung enorm wichtig ist, sollte die Dokumentation im Haus oder der Wohnung aufbewahrt werden. Nur dann ist ein Beweis im Versicherungsfall möglich.
Zu mir als Autor
Seit 2002 bin ich selbstständiger Versicherungs- und Finanzberater und Geschäftsführer der Lieblingsmakler GmbH & Co. KG. Neben dem Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK) bin ich qualifizierter Experte für Private Krankenversicherung, betriebliche Altersvorsorge und Baufinanzierung.
Mit meinem Unternehmen zähle ich u.a. zu den TOP 10 Versicherungsmaklern in Deutschland 2016 und wurde 2018 vom Handelsblatt zu einem der besten freien Berater für Geldanlagen gekürt.
Fazit: Edelmetalle in den eigenen vier Wänden haben ihre Tücken
Wenn Du Edelmetalle kaufen und sicher verwahren möchtest, solltest Du Dich auch über Verwahrungsalternativen informieren. Egal wofür Du Dich entscheidest, die LIEBLINGSMAKLER sind Dir dabei gern behilflich.
LIEBLINGSMAKLER-Tipp
Mit Hilfe unseres Mentoringprogramms helfe ich Dir gern zu mehr Erfolg beim Investment. Nimm gern Kontakt zu mir auf!
Zu mir als Autor
Seit 2002 bin ich selbstständiger Versicherungs- und Finanzberater und Geschäftsführer der Lieblingsmakler GmbH & Co. KG. Neben dem Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK) bin ich qualifizierter Experte für Private Krankenversicherung, betriebliche Altersvorsorge und Baufinanzierung.
Mit meinem Unternehmen zähle ich u.a. zu den TOP 10 Versicherungsmaklern in Deutschland 2016 und wurde 2018 vom Handelsblatt zu einem der besten freien Berater für Geldanlagen gekürt.