Inflation und Wohngebäudeversicherung - Preissteigerungen treiben auch die Versicherungsbeiträge
vom 20.06.2022 |

Inflation und Wohngebäudeversicherung

Preissteigerungen treiben auch die Versicherungsbeiträge

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Inflation und Wohngebäudeversicherung? Zweifellos, denn die Wohngebäudeversicherung schreibt rote Zahlen. Verantwortlich dafür sind nicht nur die immer stärkeren und häufigeren Unwetter und deren Auswirkungen. Die Inflation steuert ihren Teil bei, denn die Preise für Rohstoffe in der Baubranche und auch für Handwerkerleistungen steigen stark an. Erste Versicherer zogen bereits die Konsequenzen und erhöhten ihre Prämien.

Dieser Inhalt erwartet Dich

Man könnte meinen, dass zerstörerische Sturzfluten im Ahrtal oder auch häufiger auftretende Hagelstürme die Kosten der Versicherer in die Höhe treiben. Im letzten Jahr zahlten deutsche Versicherer Rekordsummen für Schäden durch Naturgewalten. Dabei war die Wohngebäudeversicherung besonders betroffen. Die Wetterkapriolen und ihre Auswirkungen steigern die Nachfrage nach Versicherungsschutz bei Elementarschäden. Doch das ist nicht das Problem, denn die Versicherer haben hierfür klare Annahmerichtlinien und Kalkulationen.

Preistreiber waren eher die Schadenabwicklungen selbst. Was Häuslebauer bei ihrer Realisierung schmerzlich erfahren müssen, trifft auch die Abwicklung von Schadensfällen. Inflation und Wohngebäudeversicherung stehen in einem Zusammenhang. In der Baubranche sind Baustoffe knapp geworden. Beton, Metalle, Stein, Holz und viele andere Baustoffe sind Mangelware geworden.

Handwerker klagen bereits seit vielen Monaten darüber, dass sie Kalkulationen in ihren Angeboten aufgrund der rasant steigenden Baustoffpreise nicht für längere Zeit gewährleisten können. Zeiträume mit Preisbindungen von 14 Tagen sind oft schon das Höchste der Gefühle. Viele Handwerker sehen sich gezwungen, Materialien zu bevorraten, um ihre prall gefüllten Auftragsbücher abarbeiten zu können.

Handwerksleistungen werden ebenfalls immer teurer. Und das hat seine Ursache nicht nur in der Inflation. Seit Jahren fehlt der Nachwuchs. Die Jugend von heute möchte nicht mit den Händen arbeiten. Und die, die es wollen, sind eher schlecht als recht vorbereitet. So bleibt immer mehr Arbeit an immer weniger Handwerkern hängen, die ihr Bestes tun, die Auftragslawine zu bewältigen. Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei Weitem, da sind steigende Preise eine logische Konsequenz.

Inflation und Wohngebäudeversicherung - Versicherte dürfen sich auf höhere Prämien einstellen

Aus einer Blitzumfrage des Versicherungsmagazins geht hervor, dass Beitragsanpassungen unvermeidlich sein werden. Bei einigen Anbietern ist bereits mit Prämiensteigerungen zu rechnen:

  • R+V Versicherung: 9,5 bis 13,5 Prozent Beitragssteigerungen in der Sparte Wohngebäude
  • Alte Leipziger: über Beitragssteigerung 12 Prozent für etwa ein Drittel der Kunden
  • Signal Iduna: Preiserhöhungen zwischen 9 und 10 Prozent für „eine Reihe von Kunden“

Wer für sein Gebäude bei AXA oder HDI versichert ist, wird laut der Umfrage des Versicherungsmagazins mit „erheblich höheren Beiträgen“ rechnen müssen. Wie hoch diese sein werden, war noch nicht bekannt.

Es ist wahrscheinlich, dass besonders die in der Gebäudeversicherung führenden Versicherer anpassen werden, da diese zuvor aufgrund eines besseren Preis-Leistungsverhältnisses einen sehr großen Bestand aufgebaut haben und damit auch in der Schadenabwicklung entsprechend viel leisten mussten.

Baupreisindex und gleitender Neuwert

Wenn das Eigenheim abbrennt, von der Flut erfasst oder vom Sturm umgeblasen wird, sollte die Versicherungsleistung ausreichen, das Haus in gleicher Größe und Ausstattung neu zu erreichten bzw. die Schäden angemessen und in gleicher Qualität beseitigen zu lassen.

Der Baupreisindex ist hierfür die Kennzahl, die aufzeigt, inwieweit sich die Baupreise entwickeln. Die Entwicklung des Baupreisindex der letzten Jahre belegt, dass es in Punkto Baupreise sehr viel Bewegung gibt. Wer also sein Eigenheim zum aktuellen Neupreis versichert, kann nicht sicher sein, dass eine Schadenabwicklung nach einem Unglück genug Geld für die Schadenregulierung zur Verfügung stellt. Deshalb ist die Einbeziehung des gleitenden Neuwertfaktors in der Gebäudeversicherung unabdingbar.

 

Inflation und Wohngebäudeversicherung - Entwicklung des Baupreisindex

Das hat natürlich zur Folge, dass sich die Versicherungsbeiträge entsprechend der Änderungen im Baupreisfaktor anpassen müssen. Doch das ist besser, als später nicht genug Leistung im Schadenfall zu erhalten, weil das Haus unterversichert ist. Dass das sehr schnell gehen kann, erkennt man daran, dass ein Haus, welches vor 20 Jahren noch für 300.000 Euro gebaut werden konnte, heute gut das Doppelte kostet.

Gerade ein Eigenheim, auf dem in der Regel auch eine langfristige Finanzierung liegt, sollte angemessen versichert sein.

Baupreisindex Definition Gabler im Online-Lexikon 

Ein Baupreisindex ist ein Preisindex zur Messung der Preisentwicklung für Neubau und Instandhaltung von Bauwerken. Zur Berechnung werden nicht die Preisentwicklungen für Bauwerke aus Hoch- und Tiefbau an sich herangezogen, sondern Bauleistungen, da diese besser vergleichbar sind. In einer repräsentativen Stichprobe werden die vertraglich vereinbarten Marktpreise für knapp 200 ausgewählte Bauleistungen erhoben. Hieraus wird die durchschnittliche Preisentwicklung für die jeweilige Bauleistung ermittelt. Der Preisindex für einen bestimmten Bauwerkstyp ergibt sich als gewichteter Mittelwert aus den einzelnen Messzahlen. Die Berechnung erfolgt wie bei allen dt. Preisindizes nach dem Laspeyres-Konzept (Laspeyres-Index). Somit werden nur die Preisentwicklungen im Zeitablauf gemessen, Mengenveränderungen werden ausgeschlossen. Die Gewichte für die Indexberechnung werden etwa alle fünf Jahre angepasst. Das aktuelle Basisjahr ist 2005. Es werden Baupreisindizes für folgende Arten von Bauwerken berechnet: konventioneller Neubau (im Hochbau, z.B. Wohngebäude, Bürogebäude), Neubau von Einfamiliengebäuden in vorgefertigter Bauart aus Holz, Neubau im Tiefbau (z.B. Straßen) und die Instandhaltung von Mehrfamiliengebäuden.

Zu mir als Autor

Robert Peukert

Seit 2002 bin ich selbstständiger Versicherungs- und Finanzberater und Geschäftsführer der Lieblingsmakler GmbH & Co. KG. Neben dem Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK) bin ich  qualifizierter Experte für Private Krankenversicherung, betriebliche Altersvorsorge und Baufinanzierung.
Mit meinem Unternehmen zähle ich  u.a. zu den TOP 10 Versicherungsmaklern in Deutschland 2016 und wurde 2018 vom Handelsblatt zu einem der besten freien Berater für Geldanlagen gekürt.

Mehr auch unter robert-peukert.de.
Im Blog weiterlesen

Fazit: Beratung klärt über Inflation und Wohngebäudeversicherung auf

Einmal mehr wird deutlich, dass die Absicherung der Vermögenswerte in die Hände von neutralen Fachleuten gehört. Nur sie haben den anbieterübergreifenden Überblick und sind in der Lage, die richtige Vorgehensweise bei der Absicherung der eigenen vier Wände unabhängig vorzunehmen. Die LIEBLINGSMAKLER sind als Honorarberater absolut neutral und unabhängig und damit Dein Ansprechpartner Nummer Eins.

LIEBLINGSMAKLER-Tipp

Mit Hilfe unseres Mentoringprogramms helfe ich Dir gern zu mehr Erfolg beim Investment. Nimm gern Kontakt zu mir auf!

Zu mir als Autor

Robert Peukert

Seit 2002 bin ich selbstständiger Versicherungs- und Finanzberater und Geschäftsführer der Lieblingsmakler GmbH & Co. KG. Neben dem Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK) bin ich  qualifizierter Experte für Private Krankenversicherung, betriebliche Altersvorsorge und Baufinanzierung.
Mit meinem Unternehmen zähle ich  u.a. zu den TOP 10 Versicherungsmaklern in Deutschland 2016 und wurde 2018 vom Handelsblatt zu einem der besten freien Berater für Geldanlagen gekürt.

Mehr auch unter robert-peukert.de.
Im Blog weiterlesen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert