Manipulation von Edelmetallpreisen – Wie wird eigentlich ein Preis gefixt
vom 15.08.2022 |

Manipulation von Edelmetallpreisen

Wie wird eigentlich ein Preis gefixt

Manipulation von Edelmetallpreisen ist kein neues Phänomen. Worüber Einkäufer frohlocken, ist für Verkäufer ein Fluch. Aber wie werden Edelmetallpreise manipuliert? Das schauen wir uns heute ein wenig näher an.

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Die Preise für Edelmetalle ergeben sich aus Nachfrage und Angebot. Wächst die Nachfrage über das Angebot, steigen die Preise. Steigt das Angebot über die Nachfrage, fallen die Preise. Doch das bedeutet nicht, dass bei einem höheren Angebot nicht die gesamte Menge umgesetzt wird. Die Preisbildung erfolgt zu dem Preis, für den die größte Menge umgesetzt werden kann.

Ein vereinfachtes Beispiel zur Verdeutlichung

Zunächst muss bei Orders für Käufe und Verkäufe zwischen limitierten Orders zu einem bestimmten Preis und unlimitierten Orders ohne Preisangebe unterschieden werden. Unlimitierte Kauforders erfolgen dann zum günstigsten und Verkaufsorders zum besten Preis.

In unserem vereinfachten Beispiel haben wir folgende Orders auf der Käufer- und Verkäuferseite:

Verkaufsorders

110 Oz unlimitiert

50 Oz zu 1.710 USD

40 Oz zu 1.720 USD

45 Oz zu 1.730 USD

60 Oz zu 1.735 USD

Kauforders

60 Oz unlimitiert

60 Oz zu 1.710 USD

70 Oz zu 1.720 USD

55 Oz zu 1.730 USD

60 Oz zu 1.735 USD

Die Preisfindung erfolgt zu dem Preis, zu dem der größte Umsatz erfolgt. Bei den Verkaufsorders zu einem festen Preis muss man wissen, dass dieser Preis der Mindestverkaufspreis sein soll. Der Verkauf wird also auch zu einem höheren Preis stattfinden. Bei den Kauforders ist der angegebene Preis ein Maximalwert. Es wird also auch zu geringeren Preisen gekauft. Unlimitierte Orders werden zu jedem Preis ausgeführt.

Zu den Preisen im Beispiel kämen also folgende Umsätze zustande:

Zu einem Goldpreis von 1.710 USD – 160 Oz

Zu einem Goldpreis von 1.720 USD – 200 Oz

Zu einem Goldpreis von 1.730 USD – 175 Oz

Zu einem Goldpreis von 1.735 USD – 120 Oz

Der höchste Umsatz erfolgt bei einem Preis von 1.720 USD mit 200 Unzen. Hier werden Verkäufe von 50 Oz zu 1.710 USD, 40 Oz zu 1.720 USD und 110 Oz zu jedem Preis umgesetzt (insges. 200 Oz). Auf der Käuferseite würden alle Orders bis auf die 60 Oz für 1.710 USD ausgeführt (insges. 245 Oz). Der Goldpreis wird also bei 1.720 USD gefixt.

Handel nicht nur physisch

Edelmetalle, so auch Gold werden nicht nur physisch gehandelt. Der Handel erfolgt ebenso über Papiere, die an den Goldpreis gekoppelt und für die eine im Papier festgelegte Einheit Edelmetalls in den Tresoren der Papieremittenten hinterlegt wird – z.B. 1 Gramm, 1 Oz usw. – für die auch ein Auslieferungsanspruch besteht.

Der Papierhandel wird hauptsächlich von Spekulanten betrieben, die kein Interesse an einer Auslieferung haben. Deshalb werden in der Praxis die Einheiten Edelmetalls nicht mit einem einzigen Papier verbrieft, sondern mit sehr vielen Papieren. Es ist kein Geheimnis, dass je Unze Gold oder Silber zwischen 200 und 500 Papiere gehandelt werden. Deshalb kommt es regelmäßig zu einer gehandelten Menge an Edelmetallen, die die real existierende Menge weltweit übersteigt.

Diese Praxis ist sicherlich nicht legal. Sollten Inhaber solcher Papiere ihren Lieferanspruch ausüben, würde dieser Schwindel sehr schnell auffliegen. Um diese Lieferansprüche erfüllen zu können, müssten die Emittenten physische Edelmetalle nachkaufen. Das könnte die Preise explodieren lassen.

Für diese Manipulationen verhängten Gerichte in der Vergangenheit bereits stattliche Strafen gegen diejenigen, die diese Praxis anwandten. Trotzdem wird weitermanipuliert. Anscheinend waren die Strafen noch nicht hoch genug.

Taschenspielertricks

Durch die gewaltige Menge an Papieren kann künstlich am Angebot manipuliert werden. Machen wir deshalb mit unserem Beispiel weiter.

Jemand mit sehr viel Geld leiht sich z.B. Goldpapiere über 200 Oz Gold. Diese Papiere werden ohne Limit zusätzlich zum Verkauf angeboten. Die Orders wären also wie folgt:

Verkaufsorders

310 Oz unlimitiert

50 Oz zu 1.710 USD

40 Oz zu 1.720 USD

45 Oz zu 1.730 USD

60 Oz zu 1.735 USD

Kauforders

60 Oz unlimitiert

60 Oz zu 1.710 USD

70 Oz zu 1.720 USD

55 Oz zu 1.730 USD

60 Oz zu 1.735 USD

Es kämen also folgende Umsätze zustande:

Verkaufspreis 1.710 USD – 305 Oz

Verkaufspreis 1.720 USD – 245 Oz

Verkaufspreis 1.730 USD – 175 Oz

Verkaufspreis 1.735 USD – 120 Oz

Der höchste Umsatz erfolgt jetzt bei einem Preis von 1.710 USD mit 305 Unzen. Hier werden Verkäufe von 50 Oz zu 1.710 USD und 310 Oz zu jedem Preis umgesetzt (insges. 360 Oz). Auf der Käuferseite würden alle Orders ausgeführt (insges. 305 Oz). Der Goldpreis wird also bei 1.710 USD gefixt und wurde folglich um 10 USD nach unten manipuliert.

Doch die zusätzlich angebotenen Papiere wurden nur geliehen. Deshalb werden diese dann nach dem Fixing aufgekauft und zurückgegeben.

Manipulation von Edelmetallpreisen hat nur mit Preisen und nicht mit dem Wert zu tun

Wert und Preis werden oft gleichgesetzt. Doch wenn man genauer hinschaut, ist so ein Vergleich schwierig. Preise sind das Äquivalent in Geld. Geld ist jedoch keine Sache von Wert, Geld wird bewertet. Geld selbst ist bis auf die Material- und Herstellungskosten wertlos. Die Bewertung von Geld beruht auf einer stillen Vereinbarung derjenigen, die das Geld als Tauschmittel verwenden.

Einem Kind wird sehr schnell klar, dass ein Stapel Geld niemals den gleichen Wert haben kann, wie beispielsweise ein Haus. Es lernt mit der Zeit, dass man für Geld etwas kaufen kann, also auch ein Haus. Dennoch ist der Stapel Geld nur Papier und Papier hat einen deutlich geringeren Wert als ein Haus.

Die Bewertung in Geld gibt den Menschen eine Orientierung für den Wert einer Sache. Die Inflation beispielsweise zeigt aber deutlich auf, wo tatsächlich Wert vorhanden ist und wo nicht. Während zum Beispiel Nahrungsmittel, Kraftstoff, Häuser etc. immer teurer werden, ist es gleichbedeutend damit, dass das Geld immer weniger wert wird. Man muss also mit der zeit immer mehr Geld für die gleichen Dinge ausgeben.

Zu mir als Autor

Robert Peukert

Seit 2002 bin ich selbstständiger Versicherungs- und Finanzberater und Geschäftsführer der Lieblingsmakler GmbH & Co. KG. Neben dem Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK) bin ich  qualifizierter Experte für Private Krankenversicherung, betriebliche Altersvorsorge und Baufinanzierung.
Mit meinem Unternehmen zähle ich  u.a. zu den TOP 10 Versicherungsmaklern in Deutschland 2016 und wurde 2018 vom Handelsblatt zu einem der besten freien Berater für Geldanlagen gekürt.

Mehr auch unter robert-peukert.de.
Im Blog weiterlesen

Fazit: In der Vorsorge nur auf echte Werte setzen

Wenn Geld durch Inflation Kaufkraft verliert, ist mit Geld und Geldwerten keine nachhaltige Vorsorge möglich. Deshalb ist es essenziell, bei der Vorsorge unbedingt auf werthaltige Sachwerte zu setzen. Das können Aktien, Immobilien, Edelmetalle und Ähnliches sein. Die  LIEBLINGSMAKLER können anhand Deiner Wünsche und Ziele die richtigen Werte für Dich bestimmen.

LIEBLINGSMAKLER-Tipp

Mit Hilfe unseres Mentoringprogramms helfe ich Dir gern zu mehr Erfolg beim Investment. Nimm gern Kontakt zu mir auf!

Zu mir als Autor

Robert Peukert

Seit 2002 bin ich selbstständiger Versicherungs- und Finanzberater und Geschäftsführer der Lieblingsmakler GmbH & Co. KG. Neben dem Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK) bin ich  qualifizierter Experte für Private Krankenversicherung, betriebliche Altersvorsorge und Baufinanzierung.
Mit meinem Unternehmen zähle ich  u.a. zu den TOP 10 Versicherungsmaklern in Deutschland 2016 und wurde 2018 vom Handelsblatt zu einem der besten freien Berater für Geldanlagen gekürt.

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