Goldpreisanstieg erneut auf Rekordhoch – Ist Gold nun zu teuer?
vom 02.09.2024 |

Goldpreisanstieg erneut auf Rekordhoch

Ist Gold nun zu teuer?

Der Goldpreisanstieg seit Ende Februar war bemerkenswert. Die Marke von 2.500 USD/Unze wurde durchbrochen. Das historische Hoch liegt aktuell bei 2.526,40 USD/Unze. Nun fragen sich potenzielle Goldinteressenten, ob sie jetzt noch kaufen oder lieber auf eine Korrektur warten. Aber wird es eine Korrektur geben?

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Kaufst Du Gold für den Vermögensschutz? Bevor wir tiefer ins Thema eintauchen, muss noch einmal deutlich gemacht werden, was Vermögensschutz bedeutet. Viele Menschen, die Gold oder Silber kaufen, verfolgen die Preise und versuchen, durch Preissteigerungen mehr Papiergeld zu verdienen. Das ist kein Vermögensschutz, denn Vermögensschutz ist Kaufkrafterhalt.

Kaufkraft ist das Einzige, was zählt. Wer arbeitet und eine faire Gegenleistung für seine Arbeit erwartet, ist mit Papiergeld schlecht bedient, denn es ist nicht wertstabil und kann daher die Kaufkraft nicht bewahren.

Mehr Papiergeld zu verdienen, mag Spaß machen. Aber bedeutet mehr Papiergeld automatisch mehr Reichtum? Im ersten Moment vielleicht. Mit einer stabilen Währung wäre das ebenfalls längerfristig zutreffend. Doch der Euro ist alles andere als stabil. Die EZB setzt ihr Inflationsziel auf 2 Prozent. Das bedeutet, der Euro wird gewollt entwertet. Wer also seine Vermögenswerte in Papiergeld umgerechnet, orientiert sich an den trügerischen Nominalwerten.

Genau darin liegt ein Denkfehler, zumindest im langfristigen Denken. Denn Nominalwerte lenken davon ab, dass die Kaufkraft der Währung stetig abnimmt. Wenn man das nicht im Blick hat, unterliegt man einer Täuschung, die später, wenn man die Ersparnisse braucht, fatale Folgen haben kann.

Und wenn man den Kaufkraftverlust im Blick hat, sich aber trotzdem an Nominalwerten orientiert, bedeutet das, dass man immer auf der Jagd nach höchstmöglichen Renditen ist. Bekanntlich steigt mit der Rendite immer auch das Risiko. Es kann also funktionieren oder auch nicht.

Deshalb ist der Kaufkrafterhalt die sinnvollere Strategie. Ein einfaches Beispiel kann diese These belegen. Versetzen Sie sich bitte weit in die Vergangenheit. Denn nur bei großen Zeitsprüngen wird das Ausmaß der Täuschung der Nominalwerte deutlich. Beobachte Dein Gefühl, wenn wir Dich jetzt in eine Situation mitnehmen, die sich völlig von der heutigen unterscheidet.

Zurück in die 1960ger Jahre

Die Löhne in den 1960-er Jahren waren viel geringer als die Heutigen. Menschen im produzierenden Gewerbe verdienten durchschnittlich DM 2,90/Stunde (1,45 Euro/Stunde) (Männer) und DM 1,85/Stunde (0,95 Euro/Stunde) (Frauen). Es wurden durchschnittlich 46,4 Wochenstunden von Männern und 42,2 Wochenstunden von Frauen geleistet. Das ergab einen Monatsbruttolohn ca. DM 538,00 (275,08 Euro) (Männer) und ca. DM 312,00 (159,52 Euro) (Frauen).

Aber auch die Preise waren damals ganz andere:

  • Brot/kg 0,85 DM (0,43 Euro)
  • Butter/kg 6,50 DM (3,32 Euro)
  • Eier/Stück 0,21 DM (0,11 Euro)
  • Milch/l 0,45 DM (0,23 Euro)
  • Rindfleisch/kg 5,14 DM (2,63 Euro)
  • Schwein/kg 6,48 DM (3,31 Euro)
  • Zucker/kg 1,32 DM (0,61 Euro)
  • Kartoffeln/kg 0,27 DM (0,14 Euro)
  • Mehl/kg 0,79 DM (0,40 Euro)
  • Kaffee/kg 18,60 DM (9,51 Euro)
  • Benzin/l 0,57 DM (0,29 Euro)
  • Diesel/l 0,54 DM (0,28 Euro)
  • Dollar 4.00 DM (2,05 Euro)
  • Goldpreis / Unze 35,80 USD

Nun stell Dir bitte vor, ein Arbeiter hätte damals eine Lebensversicherung (Geldwert) abschließen wollen. Der monatliche Beitrag läge bei 50 DM, die Laufzeit bei 35 Jahren und die in Aussicht gestellte Ablaufleistung inkl. Überschussbeteiligung wäre bei ca. 45.000 DM (Nominalwert).

Zunächst muss man feststellen, dass 50 DM damals fast 10 Prozent des Bruttolohns entsprachen (zum Vergleich, es wäre so, als würde heute jemand, der 5.380 Euro brutto verdient, 500 Euro monatlich sparen).

Wie würde dieser Arbeiter die Ablaufsumme von 45.000 DM bei seinem Lohn und den ihm bekannten Preisumfeld bewerten? 45.000 DM sind für jemanden, der 538 DM brutto verdient, ein sehr hoher Betrag, es sind 83,64 Bruttomonatseinkommen (zum Vergleich, es wäre so, als würde heute jemand, der 5.380 Euro brutto verdient, ca. 450.000 Euro in Aussicht gestellt bekommen).

Verstehst Du, wie die Wahrnehmung von Nominalwerten funktioniert? Aber es geht noch weiter, denn der Vertrag läuft im Jahr 1995 ab.

Die gleiche Berufsgruppe verdiente im Jahr 1995 ca. DM 30,00 (15,34 Euro) (Männer) und ca. DM 22,00 (11,25 Euro) (Frauen) pro Stunde. Die Bruttoeinkommen im Jahr 1995 lägen also bei 4.830,90 DM (2.470 Euro) (Männer) und 3.633,93 DM (1.858 Euro).

45.000 DM Ablaufleistung sind für jemanden, der 4.830,90 DM brutto verdient, plötzlich gar kein sehr hoher Betrag mehr, denn es sind nur 9,32 Bruttomonatseinkommen!

Dieser Effekt wirkt jederzeit und die Menschen, die sich an Nominalwerten orientieren, bekommen keinen realen Blick für echten Wert.

Zuletzt etwas zum Thema Kaufkraft. Der Goldpreis lag 1960 bei 35,80 USD/Oz, heute, am 28.08.2024 liegt der Goldpreis bei 2.509,90 USD/Oz. Diese Preissteigerung entspricht exakt dem Kaufkraftverfall der Währung von 1960 bis heute.

Damit haben wir die Antwort auf die Frage, ob Gold zu teuer ist. Die Antwort lautet nein, denn der Preis von Gold ist von der Geldmenge und der daraus entstehenden Kaufkraftminderung abhängig.

Zu mir als Autor

Robert Peukert

Seit 2002 bin ich selbstständiger Versicherungs- und Finanzberater und Geschäftsführer der Lieblingsmakler GmbH & Co. KG. Neben dem Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK) bin ich  qualifizierter Experte für Private Krankenversicherung, betriebliche Altersvorsorge und Baufinanzierung.
Mit meinem Unternehmen zähle ich  u.a. zu den TOP 10 Versicherungsmaklern in Deutschland 2016 und wurde 2018 vom Handelsblatt zu einem der besten freien Berater für Geldanlagen gekürt.

Mehr auch unter robert-peukert.de.
Im Blog weiterlesen

Fazit: Gold ist ein Kaufkraftbarometer

Wer viel Gold hat und wenn der Goldpreis immer auch ein Äquivalent zur Kaufkraft der Währung ist, wird klar, dass Sie zukünftig für Ihr Gold beim Verkauf Geld in der entsprechenden Menge bekommen, die der dann gültigen Kaufkraft entspricht. Falls es bis dahin eine andere Währung geben sollte (Währungsreform), würde Gold in dieser neuen Währung zu einem fairen Marktpreis zurückkehren. Papierforderungen, Geldwerte etc. würden dagegen entwertet. Es ist daher viel sinnvoller, einen stattlichen Goldbestand aufzubauen, als Risiken einzugehen und sich auf die Jagd nach der höchsten Rendite zu begeben. Die LIEBLINGSMAKLER stehen hierbei gern zur Seite.

LIEBLINGSMAKLER-Tipp

Mit Hilfe unseres Mentoringprogramms helfe ich Dir gern zu mehr Erfolg beim Investment. Nimm gern Kontakt zu mir auf!

Zu mir als Autor

Robert Peukert

Seit 2002 bin ich selbstständiger Versicherungs- und Finanzberater und Geschäftsführer der Lieblingsmakler GmbH & Co. KG. Neben dem Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK) bin ich  qualifizierter Experte für Private Krankenversicherung, betriebliche Altersvorsorge und Baufinanzierung.
Mit meinem Unternehmen zähle ich  u.a. zu den TOP 10 Versicherungsmaklern in Deutschland 2016 und wurde 2018 vom Handelsblatt zu einem der besten freien Berater für Geldanlagen gekürt.

Mehr auch unter robert-peukert.de.
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