
Kryptocrash
Zurück auf den Boden der Tatsachen
Der aktuelle Kryptocrash zeigt sehr deutlich, dass jeder Hype irgendwann sein Ende findet. Gerade unerfahrene Investoren müssen nun ihre Wunden lecken. Wer Kryptowährungen ausschließlich als Investment betrachte und das leicht verdiente Geld witterte, bekam nun die Quittung.
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In vielen Fällen zeigt sich, dass eine unheilige Kombination von Unkenntnis und Gier sehr toxisch wirken kann. Selbst vor der Aufnahme von Krediten für eine Investition in Bitcoin & Co. schreckten einige Investoren nicht zurück. Es wiederholt sich ein Szenario, das wir bereits zu Beginn dieses Jahrtausends mit dem Platzen der Dotcom-Blase erlebten.
Obwohl der Bitcoin als erster seiner Art seit 2007 existiert und seit 2009 genutzt wird, sind die Kryptowährungen ein recht junges Unterfangen. Die Idee einer dezentralen Abwicklung von Zahlungen ist ein spannendes Konzept mit sehr viel Charme. Anfänglich als Ergänzung oder sogar Ersatz der zentralisierten Geldsysteme gedacht, mutierte der Bitcoin jedoch zum Spekulationsobjekt, der einen Boom des Kryptomarktes und viele weitere Coins nach sich zog, die wie die sprichwörtlichen Pilze nach dem Regen aus dem Boden schossen.

Betrachtet man sich die historische Preisentwicklung des Bitcoin, offenbart sich ein höchst volatiles Investment. Vermutlich war der Bitcoin nie als Investment konzipiert worden, sondern eine freiheitliche Initiative, die destruktiven Fiat-Geldsysteme der Welt abzulösen.
Diese Grundidee liegt nahe, wenngleich der Bitcoin kaum in der Lage wäre, den Zahlungsverkehr in seinem heutigen Umfang in angemessener Geschwindigkeit abzuwickeln. Selbst nach 15 Jahren Entwicklung und permanenter Ausweitung der Blockchain fehlt es deutlich an Leistung.
Doch das wäre sicher lösbar. Den Bitcoin kann man aber leider heute kaum als eine funktionierende Währung wahrnehmen, obgleich man mit ihm international bezahlen kann. Und obwohl sich immer mehr Nationen dazu entschließen Bitcoin als Zahlungsmittel offiziell zu akzeptieren, führt er weiterhin ein Schattendasein jenseits seiner eigentlichen Funktion und wird als Spekulationsobjekt missbraucht.
Gewaltiger Markt wird immer unübersichtlicher
Auf Wikipedia werden per heute (28.06.2022) über 100 Kryptowährungen ausgewiesen. Doch damit wird nur sanft an der Oberfläche gekratzt, gibt es doch mittlerweile über 10.000 Kryptowährungen weltweit.
Diese Coin-Flut ist ein Ergebnis des Aufstiegs des Bitcoin, der bisher 3 größere Anläufe hatte. Bei jedem Anlauf wurde der historische Höchststand weit übertroffen, was ordentlich Benzin ins Feuer der Leidenschaft der Krypto-Investoren goss.
Doch mit der Flut an neuen Kryptowährungen wurde es an vielen Stellen unübersichtlich. Einige sind an Währungen geknüpft, andere an andere Coins, manche sollen mit Gold hinterlegt worden sein und manche basieren auf anderen Kryptowährungen. Wer soll das überschauen können?
Nach der Verwirrung kommt der Crash
Mit der Kryptowährung Terra wurden Investoren des LUNA-Coin bis zu 20 Prozent Zinsen und eine hohe Sicherheit in Aussicht gestellt. Das brachte den Coin unter die Top 10 Kryptowährungen. Doch dann sollte Terra den Niedergang der Branche anstoßen. Dafür muss man in diesem Zusammenhang die Rolle von LUNA und UST verstehen.
Im Gegensatz zum Flaggschiff der Coins, dem Bitcoin ist LUNA mit dem Stable-Coin UST verbandelt. Ein Stable-Coin ist an eine bestimmte Währung gekoppelt (z.B. UST an US-Dollar). Durch so eine Kopplung an eine Währung soll ein stabilerer Kurs und damit eine höhere Sicherheit erreicht werden, deshalb „Stable-Coin“.
Im Beispiel von LUNA wurde der Stable-Coin UST allerdings nicht physisch mit US-Dollar abgesichert. Stattdessen sollte ein Algorithmus den Wechselkurs von einem US-Dollar sicherstellen. Im Ergebnis führte ein Verkauf von LUNA-Coins zur Erzeugung neuer UST und zur Auflösung der entsprechenden LUNA-Coins. Auf der anderen Seite verursachte das Prägen von LUNA-Coins, dass die entsprechende Menge UST aus dem Umlauf genommen wurden.
Als Investoren begannen, massenhaft UST abzuziehen, entstanden Überforderungserscheinungen. Die von LUNA genutzte Blockchain-Technologie sollte den Abzug von UST mit dem Prägen von LUNA-Coins kompensieren. Als aber massiv UST abgezogen wurden, konnte die Technik diesem Ansturm nicht gerecht werden. Der Preis von UST fiel also und die ersten Panikverkäufe begannen. Im Ergebnis schnellte der Bedarf an nachzuprägenden LUNA-Coins extrem nach oben. Die Umlaufmenge stieg damit rasant an. Diese Abwärtsspirale führte den Preis des LUNA-Coins innerhalb weniger Tage von knapp 80 Euro auf unter einen Cent. LUNA war damit nichts mehr wert.
Bitcoin und Co reagierten
Innerhalb einer Woche wurden 38 Milliarden US-Dollar verdampft. Es dürften dabei wahrscheinlich viele Existenzen ruiniert worden sein. Zahlreiche private Investoren hatten in LUNA investiert, zahlreiche verschuldeten sich gar, um mit Kryptowährungen reich zu werden.
Der Niedergang von LUNA zog den Kryptmarkt mit nach unten, so auch den Bitcoin. Insgesamt verbrannten in nur einer Woche mehr als 200 Milliarden US-Dollar bei diesem Niedergang. Möglicherweise war das erst der Anfang, denn LUNA ist unter der gewaltigen Anzahl an Coins kein Einzelfall.
Einen ähnlich krassen Niedergang legte die Kryptowährung Iron Finance mit dem IRON Titanium Token hin. Hier kollabierte der Preis von rund 50 US-Dollar auf fast 0 bereits wenige Stunden nach Handelsstart.
Bitcoin & Co, warum sind Bilder davon immer mit goldenen und Silbernen Coins?
Fans von Kryptowährungen ziehen immer wieder Vergleiche mit Gold. Coins werden genau wie Gold geschürft, man muss Energie einsetzen und die Anzahl sei begrenzt. Will man sich Kryptowährungen schönreden, indem man sich Gold bedient? Will man Zusammenhänge herstellen, wo es keine gibt?
Kryptowährungen haben mit echten Sachwerten wie Gold absolut nichts gemein. Gold ist als physisches Element einzigartig. Es gibt aber weit über 10.000 Kryptowährungen, bei denen sich viele in ihrem Aufbau ähneln. Kryptowährungen besitzen keinen „inneren“ Wert. Sie werden über Rechenprozesse aus dem Nichts erschaffen. Die Coins mit echten Sachwerten zu vergleichen, ist schlichtweg falsch. Kryptowährungen sind bestenfalls ein digitales Gut. Aber das ist Giralgeld auch.
Was können wir aus dem Kryptocrash lernen?
Wen die Gier packt, agiert leichtfertig. Diese Erkenntnis konnte man bereits Anfang dieses Jahrtausends beim Aufstieg und Niedergang der Dotcom-Blase und 2008 bei der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers in den USA bestätigt sehen. Leider vergessen die Menschen viel zu schnell und beschäftigen sich selten oder gar nicht mit ihrer Finanzplanung.
Wie ferngesteuert folgen sie der Masse und machen nach, was alle tun. Dabei hat die Geschichte stets gezeigt, dass das, was die Masse tut, niemals erfolgreich macht. Andernfalls wäre doch jeder finanziell reich. Private Investoren rund um den Globus, die massiv in Kryptowährungen investierten, lernen nun auf die harte Tour, was passiert, wenn Gier Hirn frisst – mal wieder.

Zu mir als Autor
Seit 2002 bin ich selbstständiger Versicherungs- und Finanzberater und Geschäftsführer der Lieblingsmakler GmbH & Co. KG. Neben dem Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK) bin ich qualifizierter Experte für Private Krankenversicherung, betriebliche Altersvorsorge und Baufinanzierung.
Mit meinem Unternehmen zähle ich u.a. zu den TOP 10 Versicherungsmaklern in Deutschland 2016 und wurde 2018 vom Handelsblatt zu einem der besten freien Berater für Geldanlagen gekürt.
Fazit: Der menschliche Faktor kann Katastrophen auslösen
Auslöser des Kryptocrashs waren genau diese unwissenden Menschen, die zuerst gierig mit allem, was sie hatten, in den Kryptomarkt einstiegen, um bei den ersten Kursrückgängen panisch alles wieder abzustoßen und damit eine Abwärtsspirale einzuleiten.
So muss man schlussfolgern, dass der Kryptomarkt nicht wegen seiner Technik oder seinen verschiedenen Konzepten scheiterte. Es waren Menschen, von Gier und Unwissen angetrieben Menschen, die ein funktionierendes System in den Niedergang führten. Ein Markt, der so leicht kippen kann, ist definitiv nichts für unerfahrene Investoren. Kryptowährungen sind zumindest derzeit noch viel zu unsicher. Die LIEBLINGSMAKLER klären Dich gern über sinnvolle Alternativen auf.
LIEBLINGSMAKLER-Tipp
Mit Hilfe unseres Mentoringprogramms helfe ich Dir gern zu mehr Erfolg beim Investment. Nimm gern Kontakt zu mir auf!

Zu mir als Autor
Seit 2002 bin ich selbstständiger Versicherungs- und Finanzberater und Geschäftsführer der Lieblingsmakler GmbH & Co. KG. Neben dem Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK) bin ich qualifizierter Experte für Private Krankenversicherung, betriebliche Altersvorsorge und Baufinanzierung.
Mit meinem Unternehmen zähle ich u.a. zu den TOP 10 Versicherungsmaklern in Deutschland 2016 und wurde 2018 vom Handelsblatt zu einem der besten freien Berater für Geldanlagen gekürt.