Verluste - Über den Strategiewechsel in der Finanzwelt
vom 25.11.2024 |

Verluste

Über den Strategiewechsel in der Finanzwelt

Verluste wirken schwerer als Gewinne. Insofern ist die Angst vor Verlusten auch größer als die Zuversicht, Gewinne zu machen. Es gibt jedoch eine Situation, wo dies oft in den Hintergrund gedrängt wird, nämlich beim Wechsel von Finanzprodukten. Hier reicht es oft aus, eine Beispielrechnung vorgelegt zu bekommen, bei der die Zahlen besser aussehen und schon sind die Bedenken verflogen.

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„Hin und her macht die Taschen leer“, so heißt es im Volksmund. Gemeint ist der Wechsel von Finanzprodukten beim Vermögensaufbau von einem vermeintlich unrentablen in ein vermeintlich rentables Angebot. Tatsächlich trifft diese Weisheit sehr oft zu, denn die Finanzangebote aus dem Finanzdienstleistungssektor sind für Laien oft abstrakt. Sie basieren auf Versprechen und Ansprüche und oft wird man als Kunde mit Papier begraben. Wer sich die Arbeit macht und diese Papiere durchliest, bemerkt sehr schnell, dass man hinterher genauso schlau ist wie vorher.

Zuerst erscheint es sinnvoll, den Begriff Vermögensaufbau näher zu definieren, denn viel zu oft werden unter diesem Begriff Maßnahmen beschrieben, die gar kein Vermögensaufbau sind.

Vermögensaufbau kann nur dann funktionieren, wenn es um den Erwerb von Vermögen geht. Vermögen muss etwas von Wert sein und nichts, was bewertet wird. Einen Wert hat etwas, das unabhängig von einer Umrechnung in eine Währung werthaltig ist.

Währung selbst ist nämlich gar kein Vermögen. Das, was im allgemeinen Sprachgebrauch als Geld bezeichnet wird, ist wertlos. Die Tauschfunktion der Währung steht und fällt mit der Akzeptanz der Menschen, hat also ausschließlich mit Vertrauen zu tun. Diese Akzeptanz basiert auf ein Diktat des Gesetzgebers, denn der schreibt vor, was als sogenannte gesetzliche Zahlungsmittel verwendet wird.

Die bedruckten Papierzettel und aus nicht edlen Metallen geprägten Münzen haben nur einen sehr geringen Material- bzw. Herstellungswert. Sie werden aber höher bewertet, indem man eine Zahl aufdruckt oder aufprägt. Diese Zahl, der Nennwert, ist es, was diese Münzen und Banknoten von normalem Papier oder Metallscheiben aus dem Baumarkt unterscheidet und drückt eine Kaufkraft aus. Allerdings handelt es sich hier nicht um einen Wert, sondern eine Bewertung auf Basis einer Vereinbarung. Egal wie groß die aufgedruckten oder geprägten Zahlen sind, sie machen das Papier und das Blech nicht wertvoller, sondern drücken nur einen Tauschwert aus.

Währung und Vermögen

Es gibt also tatsächlich Vermögenswerte und es gibt Bescheinigungen, die eine bestimmte Kaufkraft verbriefen. Diese verbriefte Kaufkraft ist ein Versprechen, also eine Urkunde für einen Anspruch, der wiederum auf einer erbrachten Leistung basiert (z.B. Arbeit).

Dieser rechtliche Umstand zieht sich wie ein roter Faden durch alle Angebote aus der Finanzdienstleistung, die in ihren Unterlagen Nominalwerte bezogen auf eine Währung ausweisen. Beispiele gefällig? Eine Banknote, ein Kontostand, ein Zertifikat über einen bestimmten Betrag, eine Versicherung mit einer bestimmten Versicherungssumme, ein Bausparvertrag mit einer Bausparsumme. All diese Dinge und natürlich noch weitere, die ähnlich funktionieren sind Verträge, also Versprechen seitens eines Instituts. Der Kunde hat im Gegenzug eine Forderung aus dem Papier.

Papiere lauten auf Nominalwerte und leisten genau diese Nominalwerte, unabhängig wie hoch die Kaufkraft der Währung zum Leistungszeitpunkt ist. Welche Kaufkraft die zugrundeliegende Währung in Zukunft haben wird, ist ungewiss. es kann sogar so weit gehen, dass das durch die Währung gegebene Versprechen gegenstandslos werden kann, z.B. wenn die zugrundliegende Währung scheitert. Solche Papierversprechen sind also von Natur aus sehr inkonsistent und völlig ungeeignet für den Vermögensaufbau.

Diesen Zusammenhang zu verinnerlichen, ist sehr herausfordernd, denn man wird von Kindsbeinen an die Bank gewöhnt und daran, dass das Geld dorthin gehört. Die meisten Menschen bemessen ihr Vermögen deshalb in Geld, streben wachsende Kontostände an und vergessen, dass sie in wertlosen Titeln sparen und anlegen.

Wer ist vermögender? Jemand, der 500.000 Euro auf dem Konto hat, wer eine Immobilie im Zeitwert von heute 500.000 Euro besitzt oder jemand, der zu gegenwärtigen Goldpreisen 5.780,72 Gramm Gold erworben hat? Nominal betrachtet, sind wohl alle gleich vermögend, denn alle haben 500.000 Euro, einmal in Geld, einmal in Betongold und einmal in Gold.

Was ist aber 5 oder 10 Jahre später?

Was ist mit der Geldentwertung? Angenommen, es gibt eine Inflation von 5% pro Jahr. Der Goldbesitzer hat nach 5 Jahren immer noch seine 5.780,72 Gramm Gold, der Immobilienbesitzer hat noch immer seine Immobilie. Wieviel diese Vermögenswerte in 5 Jahren in Geld wert sind, ist zweitrangig, denn beide wollen nicht verkaufen. Der Geldbesitzer hat immer noch seine 500.000 Euro. Allerdings bräuchte er jetzt 638.140,78 Euro, um die gleiche Warenmenge wie von vor 5 Jahren kaufen zu können. Die Beträge sind konstant, die erhältliche Warenmenge wird weniger, da teurer.

Nach 10 Jahren ist es das gleiche Spiel, vorausgesetzt der Euro existiert dann noch. Existiert er nicht mehr, ist das gebunkerte Geld futsch. Gold und Immobilien können für neue Währung verkauft werden – sehr wahrscheinlich sogar mit nominalem Gewinn.

Warum ist das so? Ganz einfach. Inflation entsteht, wenn die Geldmenge ausgeweitet wird. Das neu aus dem Nichts geschaffene Geld wird von denen ausgegeben, die es als erste in die Hand bekommen. Sie kaufen zu den alten Preisen ein. Das nun in Umlauf gelangte Geld erhöht die Geldmenge, nicht aber die Gütermenge oder die Menge der Dienstleistungen.

Mehr Geld trifft auf gleich viel Ware/Leistungen. Ergo steigen die Preise der Güter und Leistungen. Um es mal konkret zu machen. Das neue Geld bekommt ein Hedgefonds und investiert zum Beispiel in Immobilien. Dadurch kommt das Geld in den Geldkreislauf, also in Umlauf. Die Preise steigen durch das neu hinzugefügte Geld oder andersherum die Kaufkraft des vorhandenen Geldes wird weniger. Preise steigen bedeutet, auch die Immobilienpreise steigen. Also hat der Hedgefonds schon einen Vorteil, weil auch seine Immobilien nach dem Kauf teurer geworden sind.

Allein dieser Zusammenhang zeigt schon, dass Vermögensaufbau nur mit echten Vermögenswerten möglich ist und Geld bzw. Geldwerte hier nicht dazugehören. Der Geldbesitzer müsste übrigens nach 10 Jahren bei der unterstellten Inflation von 5% pro Jahr 814.447,31 Euro (so dieser noch existieren sollte) berappen, um die gleichen Waren wie vor 10 Jahren kaufen zu können.

Das Gleiche passiert mit den Papierversprechen, also sämtliche geldwerte Anlageformen von Banken, Bausparkassen und Lebensversicherungen. Eine Versicherungssumme von 100.000 Euro mag heute stattlich aussehen. In 30 Jahren sieht das aber ganz anders aus, wenn man bei 5% Inflation etwa 431.000 Euro braucht, um die gleichen Dinge wie vor 30 Jahren kaufen zu können. Mit einem Fünftel der ursprünglichen Kaufkraft baut niemand einen Zuschuss für die Altersvorsorge auf, bestenfalls ein einfach ausgestatteter Kleinwagen.

Nein, Vermögen sind Sachwerte, sind Immobilien, Aktien, Edelmetalle usw. Diese Sachwerte steigen im Preis im gleichen Maß, wie das Geld entwertet wird, denn die Preise sind nichts anderes als das Maß, wieviel wertloses Papier oder Giralgeld für eine Sache bezahlt werden muss. Sachwerte sind wertstabil, steigen aber im Preis, wenn das Geld entwertet wird. Eigentlich ist das ganz einfach zu verstehen, wenn man sich diesen Zusammenhang bewusst macht.

Was sind also Geldwertangebote: Das sind Tagesgeld, Festgeld, Anleihen oder Zertifikate. Dazu gehören aber auch Lebens- und Rentenversicherungen und Bausparverträge. Und hier ist es völlig gleich von welchem Finanzinstitut diese Angebote kommen.

Verluste entstehen bei Abschluss

All diese Mittel sind für langfristigen Vermögensaufbau absolut ungeeignet und nicht zielführend. Und um die Brücke zur Ausgangsaussage zu bauen, ein Wechsel innerhalb dieser Produktgruppe macht tatsächlich die Taschen leer. Allerdings werden die Taschen auch nicht voller, wenn man an solchen Produktlösungen eisern festhält – beispielsweise aus Angst Verluste zu machen. Genau diese Angst ist irrationale, denn die Verluste werden nicht bei Kündigung, sondern beim Abschluss gemacht. Insofern kann man diese dann auch nicht mehr verhindern.

Die Ironie ist mehr als offensichtlich, denn Geld und Geldwerte bedeuten systembedingt Verlust, Verlust der Kaufkraft. Steigende Nominalwerte sind eine Illusion von Vermögensaufbau. Doch diese Illusion zerplatzt, wenn viel Zeit vergangen ist und einem gewahr wird, wie wenig man mit dem angesparten „Vermögen“ später noch anfangen kann.

Zu den klassischen Sachwerten gehören Edelmetalle wie Gold und Silber sowie Immobilien. Diese beiden Unterkategorien machen etwa 80% des Gesamtmarktes für Sachwerte aus.

Weitere Kategorien sind:

  • Flugzeuge;
  • Schiffe und Container;
  • Schienenfahrzeuge;
  • Infrastrukturanlagen wie Wasserkraftwerke, Solar- und Windparks, Biomasseanlagen und ähnliches, aber auch
  • Schienen- und Straßennetz;
  • Spirituosen;
  • Oldtimer;
  • Briefmarken;
  • Uhren und Schmuck;
  • Kunstwerke;
  • Diamanten;
  • Rohstoffe;
  • Grundstücke;
  • Wald, Forst und landwirtschaftliche Fläche.

Wenn man es ganz genau nimmt, sind Aktien und Unternehmensbeteiligungen nur bedingt Sachwerte, es sind Anteile an Produktivkapital, das teilweise mit Sachwerten aber teilweise auch mit Rechten und geistigem Eigentum wie beispielsweise Patenten usw. aber auch mit Men-Power durch die Mitarbeiter und ihren besonderen Fähigkeiten und Kenntnissen, ihrer Erfahrung und Ausbildung unterlegt ist.

Diese Sachwerte können für Geld, also Währung erworben werden und vergrößern das reale Vermögen. Je nach Sachwert kann man diese jederzeit auch wieder flüssig machen, wenn man Währung benötigt. Allerdings sind all diese Sachwerte von der Währung unabhängig und behalten ihren Wert auch dann, wenn die Währung zusammenbricht und oder in eine andere neue Währung reformiert wird. Sachwerte können übrigens auch gegeneinander getauscht werden.

Zu mir als Autor

Robert Peukert

Seit 2002 bin ich selbstständiger Versicherungs- und Finanzberater und Geschäftsführer der Lieblingsmakler GmbH & Co. KG. Neben dem Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK) bin ich  qualifizierter Experte für Private Krankenversicherung, betriebliche Altersvorsorge und Baufinanzierung.
Mit meinem Unternehmen zähle ich  u.a. zu den TOP 10 Versicherungsmaklern in Deutschland 2016 und wurde 2018 vom Handelsblatt zu einem der besten freien Berater für Geldanlagen gekürt.

Mehr auch unter robert-peukert.de.
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Fazit: Schluss mit Verlusten

Es liegt auf der Hand, dass für den persönlichen Vermögensaufbau die Sachwerte am geeignetsten sind, zu denen man kein Expertenwissen oder Management benötigt. Damit fallen die meisten Sachwerte dieser Liste raus. Die einfachsten Sachwerte sind tatsächlich die Edelmetalle und Aktienfonds. Wer Geldwerte in Edelmetalle oder Aktienfonds tauscht, macht seine Taschen nicht leer, sondern sorgt dafür, dass sie gefüllt bleiben. Die LIEBLINGSMAKLER können hier die beste Strategie mit Dir erarbeiten. Mach gleich einen Termin aus.

LIEBLINGSMAKLER-Tipp

Mit Hilfe unseres Mentoringprogramms helfe ich Dir gern zu mehr Erfolg beim Investment. Nimm gern Kontakt zu mir auf!

Zu mir als Autor

Robert Peukert

Seit 2002 bin ich selbstständiger Versicherungs- und Finanzberater und Geschäftsführer der Lieblingsmakler GmbH & Co. KG. Neben dem Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK) bin ich  qualifizierter Experte für Private Krankenversicherung, betriebliche Altersvorsorge und Baufinanzierung.
Mit meinem Unternehmen zähle ich  u.a. zu den TOP 10 Versicherungsmaklern in Deutschland 2016 und wurde 2018 vom Handelsblatt zu einem der besten freien Berater für Geldanlagen gekürt.

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