Marktprognosen – Sollen die Menschen bewegt werden?
vom 24.01.2022 |

Marktprognosen

Sollen die Menschen bewegt werden?

Marktprognosen nehmen gegen Jahresende stetig zu. Der Dax wird auf x Punkte gehen, der MSCI wird das Punkteziel y erreichen, Gold wird in der Nachfrage steigen und der Bitcoin wird astronomische Höhen erreichen. Prognosen verkaufen sich gut. Insofern wundert es nicht, dass die Medien sich gern darauf stürzen und diese Prognosen verwerten. Niemand hinterfragt, ob solche Prognosen sinnvoll sind oder ob vielleicht eine Absicht dahintersteckt.

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Reisen wir einige Jahre in die Vergangenheit. Kannst Du Dich an den Börsengang der Deutsche Telekom AG im Jahr 1996 erinnern? Am 18.11.1996 wurde die T-Aktie, wie das Papier der Deutschen Telekom genannt wurde, zum ersten Mal an der Frankfurter Börse notiert. 713 Millionen Aktien wurden damals verkauft und rund 20 Milliarden DM der Telekom in die Kassen gespült.

Begleitet von einer massiven Medienkampagne, die sich dem Gesicht des Schauspielers Manfred Krug bediente, wurde die Nachfrage angeheizt. Krug war damals Darsteller der beliebten Anwaltsserie „Liebling Kreuzberg“ und wurde sehr stark mit dieser Rolle identifiziert. Dieser Geniestreich vermittelte den Menschen den Eindruck, dass ein seriöser Anwalt eine Anlageempfehlung abgab. Wenn man sich das heute kritisch betrachtet, wirkt es beinahe grotesk, dass ein Schauspieler nicht mehr als solcher wahrgenommen wird und so stark mit seiner Rolle verschmolz, dass die Menschen den Unterschied nicht mehr wahrnahmen.

Jedenfalls war die Nachfrage so groß, dass gut fünfmal so viele T-Aktien hätten verkauft werden können. Telekom-Chef Ron Sommer versprach, “die T-Aktie wird so sicher wie eine vererbbare Zusatzrente sein”. Die Menschen vertrauten darauf und so kauften 1,9 Millionen Privatanleger gleich beim ersten von insgesamt drei Börsengängen T-Aktien. Für mehr als ein Viertel der Anleger war es das erste Mal, dass sie sich an den Aktienmarkt wagten. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Deutsche eher der Geldwerttyp, vertraute auf Sparbuch und Lebensversicherungen.

Die T-Aktie ließ sich Zeit. Doch nach 2 Jahren schoss der Kurs des Papiers in die Höhe. Auf dem Weg an die Spitze feuerte sie weitere Kaufwillige an. Jeder wollte dabei sein und etwas vom Kuchen abhaben. Am 06. März 2000 erreichte das Papier seinen Höchststand mit 103,50 Euro. Was dann folgte, war ein epischer Absturz. Doch der Absturz war nicht nur das Problem der T-Aktie. Damals platzte die Dotcom-Blase, riss Medien- und Technologiewerte in den Abgrund und verursachte ein Blutbad an den Aktienmärkten.

Presserummel und immer optimistischere Marktprognosen

Die Rolle der Medien darf man bei dieser Situation nicht außer Acht lassen. Marktprognosen leisten ihren Beitrag beim Verhalten der Anleger. Damals war das Bild des Aktionärs vom Managertyp geprägt, der sich morgens als erstes über das Markverhalten in der Tageszeitung und der Börsenberichterstattung im Fernsehen informierte. Niemand kam auf die Idee, dass Nachrichten in den Medien bei Kursentwicklungen von Aktien längst eingepreist waren.

Angesteckt von den scheinbar niemals sinkenden Kursen wurden die Marktprognosen immer optimistischer. Die Menschen glaubten diese Marktprognosen gern und suchten nach immer riskanteren Wegen, an Investmentkapital zu kommen. Manche nahmen sogar Kredite auf. Es schien ein sicheres Geschäft, einen Kredit aus erwarteten Aktiengewinnen bedienen zu können. Eine Zeit lang ging diese Kalkulation sogar auf, bis die Blase platzte und der Neue Markt ins Bodenlose stürzte.

Zu mir als Autor

Robert Peukert

Seit 2002 bin ich selbstständiger Versicherungs- und Finanzberater und Geschäftsführer der Lieblingsmakler GmbH & Co. KG. Neben dem Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK) bin ich  qualifizierter Experte für Private Krankenversicherung, betriebliche Altersvorsorge und Baufinanzierung.
Mit meinem Unternehmen zähle ich  u.a. zu den TOP 10 Versicherungsmaklern in Deutschland 2016 und wurde 2018 vom Handelsblatt zu einem der besten freien Berater für Geldanlagen gekürt.

Mehr auch unter robert-peukert.de.
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Fazit: Strategisches Vorgehen macht Marktprognosen irrelevant

Marktprognosen verkaufen sich gut. Doch sind sie gute Anlageempfehlungen? Berücksichtigen sie die individuelle Situation der Anleger, ihre Anlageziele, Risikoverhalten, steuerliche Besonderheiten und weitere Aspekte, die für eine individuelle Anlagestrategie unabdingbar sind?

Marktprognosen sind vergleichbar mit einer Empfehlung für ein Medikament ohne ärztliche Untersuchung. Das Medikament kann helfen, es kann aber auch Schaden anrichten, wenn es falsch eingenommen wird. Vor einer Empfehlung, egal in welchen Bereich, ist eine Situationsanalyse erforderlich. Wer Ziele erreichen möchte, ist mit einer individuellen Strategie besser bedient. Die  LIEBLINGSMAKLER sind dafür die erste Adresse.

LIEBLINGSMAKLER-Tipp

Mit Hilfe unseres Mentoringprogramms helfe ich Dir gern zu mehr Erfolg beim Investment. Nimm gern Kontakt zu mir auf!

Zu mir als Autor

Robert Peukert

Seit 2002 bin ich selbstständiger Versicherungs- und Finanzberater und Geschäftsführer der Lieblingsmakler GmbH & Co. KG. Neben dem Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK) bin ich  qualifizierter Experte für Private Krankenversicherung, betriebliche Altersvorsorge und Baufinanzierung.
Mit meinem Unternehmen zähle ich  u.a. zu den TOP 10 Versicherungsmaklern in Deutschland 2016 und wurde 2018 vom Handelsblatt zu einem der besten freien Berater für Geldanlagen gekürt.

Mehr auch unter robert-peukert.de.
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